Silberbesteck ist eine Wertanlage und meist ein Erbstück. Man verwendet es nicht jeden Tag, sondern wartet auf einen besonderen Anlass. Das gute Besteck bleibt also die meiste Zeit in der Lade und wird nur wenige Male im Jahr. Aber wie lagert man Silberbesteck richtig, damit es nicht anläuft?
Warum läuft Silber an?
Lagert man Silber bei Zimmertemperatur und z.B. im Besteckkasten, dann läuft es schwarz, braun, oder gelblich. Ein hässlicher Belag, der aus dem guten Besteck einen Schandfleck macht. Das Silberbesteck zu reinigen ist natürlich viel Aufwand, also sollte man versuchen, das Silberbesteck so zu lagern, dass es nicht anläuft. Damit man das aber tun kann, muss man zuerst verstehen, warum Silber anläuft. Warum läuft Silber an? Die Antwort ist sehr einfach.
Das Kupfer in der Silberlegierung reagiert mit Schwefelverbindungen in der Luft
Silberlegierung
Reines Silber wäre zu weich um daraus ein Besteckset zu fertigen. Die Messer würden rasch stumpf werden und es würde sich leicht verbiegen lassen. Damit Silberbesteck den Anforderungen gerecht wird, wird es nicht aus reinem Silber, sondern aus einer Silberlegierung gefertigt. Meist wird Kupfer beigemengt und eine harte, widerstandsfähige Legierung hergestell. Möchte man Silberbesteck, das nicht anläuft, dann muss man auf eine Palladium-Legierung zurückgreifen. Dieses Metall ist allerdings sehr teuer.
Chemische Reaktion
Das Kupfer im Silberbesteck reagiert im Laufe der Zeit mit verschiedenen Schwefelverbindungen, die in der Luft, aber auch in verschiedenen Lebensmitteln vorkommen. Der Schwefel und das Anlaufen sind die Gründe dafür, dass man Ei nicht mit einem Silberlöffel essen sollte. Wird das Silberbesteck also an der Luft gelagert, dann hat der Schwefel direkten Kontakt zur Silberlegierung und reagiert mit ihr. Die Folge ist der unansehliche Belag auf dem guten Besteck. Silberbesteck reinigen steht also, immer dann wenn man es einsetzen möchte, auf dem Programm. Aber wie lagert man Silberbesteck, dass es nicht anläuft?
Nicht lagern ist am besten
regelmäßiger Einsatz und regelmäßiges Spülen ist am besten
Tatsächlich ist es das einfachste, das Silberbesteck nicht über einen längeren Zeitraum zu lagern, sondern es regelmäßig zu verwenden. Der regelmäßige Gebrauch und vor Allem das regelmäßige Waschen im Geschirrspüler verhindert das Anlaufen am effizientesten. Dabei sollte man aber Edelstahlbesteck und Silberbesteck möglichst getrennt waschen, oder wenigstens im Geschirrspüler räumlich möglichst trennen.
Wie lagert man Silberbesteck?
Für die Lagerung gibt es zwei Hilfsmittel, die man für kleines Geld bestellen kann:
Spezielle Tasche
Wie lagert man Silberbesteck aber, wenn es für den regelmäßigen Einsatz zu wertvoll scheint, man aber trotzdem verhindern möchte, dass es anläuft? Die Lagerung in einer speziellen Samttasche kann hier Wunder wirken. Der schwefelfreie Samt, in den das Silberbesteck gesteckt wird und in dem es anschließend eingeschlagen und zugeschnürt wird, sorgt nicht nur für eine weiche Lagerung und wenig Kratzer im wertvollen Metall, sondern hilft auch gegen das Anlaufen. Schwefelwasserstoff und andere, für das Silber schädliche, Schwefelverbindungen werden abgehalten. Die Frage, wie lagert man Silberbesteck, lässt sich also mit einer speziellen Samttasche beantworten. Weich und sicher vor dem Schwefel bleibt das Silberbesteck weitgehend blank bleibt.
Schwefel und Feuchtigkeit reduzieren
Zusätzlich zur Verpackung in Samt empfiehlt sich auch der Einsatz spezieller Anlaufschutzplättchen. Kleine Plättchen, die den Schwefel aus der Luft aufnehmen und so für eine ideale Atmosphäre für das Silberbesteck sorgen. Nach dem selben Prinzip arbeiten auch spezielle Filter. Kleine Polster, die in der Schublade, oder im Kasten positioniert werden und den Schwefel aus der Luft filtern. Wie lagert man Silberbesteck sollte nicht länger eine offene Frage sein. Die Lagerung ist mit einfachen Hilfsmitteln problemlos möglich und man wird viel Freude am Silberbesteck haben, wenn man es richtig lagert.